Bärner Gringe

Eine wahre Geschichte aus dem Emmental nach Simon Gfeller

Die bekannte Schauspielerin Fabienne Hadorn und über 30 Laienschauspielende wirken vom 3. Juli bis 17. August beim Landschaftstheater Ballenberg im Stück «Bärner Gringe» mit. Die wahre, mitreissende Geschichte nach dem Emmentaler Autor Simon Gfeller handelt von Leuten, die trotz aller Hindernisse ihren Weg gehen.

Eine Dürre, gesellschaftliche Benachteiligungen und eine gespaltene Dorfgemeinschaft: diesen Herausforderungen tritt die Hauptfigur «Rötele» (Fabienne Hadorn) im diesjährigen Stück des Landschaftstheaters Ballenberg schlagfertig entgegen. «Bärner Gringe» erzählt von einem einfachen, aufrechten Leben und setzt Figuren in den Mittelpunkt, die sich beharrlich behaupten müssen. Vor der grandiosen Kulisse des Freilichtmuseums Ballenberg tragen die Spielenden und ein Chor die Handlung in einem weiten Bogen durch mehrere Jahrzehnte, ein zeitliches Panorama des Alltäglichen, dessen Aktualität bis ins Heute reicht und berührt und mitreisst.

Handlung

Die Rötele (gespielt von der bekannten Schauspielerin Fabienne Hadorn) ist eine Magd, die sich mit stiller Kraft und Ausdauer durchs Leben schlägt. Sie hat es schwer, sie ist arm. Noch schwerer machen es ihr die Leute im Dorf. Sie schneiden und verspotten sie, obwohl sie sich nichts hat zuschulden kommen lassen. Das Haar der Rötele – es ist fürzüntrot – habe die Farbe des Teufels, sagen sie. Die Rötele heiratet früh ihren Hans. Die Hochzeitsreise «führt nicht in der halben Schweiz herum oder gar nach Italien», sondern ins Nachbardorf, wo die beiden ein kleines, heruntergekommenes Gut kaufen, auf dem sie fortan leben. Sie haben gute Jahre und sehr schlechte. Eine Dürre löscht die kleine Wirtschaft fast aus. Hans ist keine Hilfe, im Gegenteil. Und die aus dem Dorf haben ja schon immer gewusst, dass es nicht gut kommt mit der Rötele. Doch eine wie sie, die gibt nicht auf, denn ein Bärner Gring ist sprichwörtlich: hart, stur, beharrlich.

Die Stimme von Simon Gfeller mit einbinden

Inspiriert ist das Stück «Bärner Gringe» von zwei Erzählungen des bekannten Emmentaler Autors Simon Gfeller (1868–1943): «Das Rötelein» und «Der Bärner-Gring». Die beiden Autoren Francesco Micieli und Martin Bieri vereinen diese beiden Geschichten eigens für das Landschaftstheater Ballenberg zu einem neuen Stück. Auch Simon Gfeller selbst (gespielt von Daniel Niedermann) tritt darin auf und erzählt und kommentiert die Geschichte der Rötele von seiner Schreibstube aus.

Basierend auf den Gedichten von Simon Gfeller verfassten die beiden Theaterautoren zudem Liedtexte, zu welchen die Sopranistin Selina Maria Batliner Stücke für einen Chor komponierte. Dieser besingt, kommentiert und befragt unter der Leitung von Brigit Beetschen die Handlungen auf der Bühne. Gleichzeitig erhält das Geschehen in der Landschaft durch die Musik eine poetische Tiefe, die sich mit dem Zauber eines Sommerabends auf dem Ballenberg verbindet.

Dem Begriff «Landschaftstheater» mehr Bedeutung geben

«Bärner Gringe» ist in der Weite der Landschaft inszeniert und bespielt bei der Stallscheune aus Faulensee eine immersive Bühne (Bühnenbild: Karin Bucher), welche mit einer spröden Dürre in Kontrast zur idyllischen Landschaft des Ballenbergs steht. Die Inszenierung ermöglicht ein spannendes Figurenspiel, wo die Spielenden nicht über kurze Wege den Auftritt zur Bühne nehmen, sondern über die gesamte Spieldauer für das Publikum sichtbar sein werden. So lassen sich auch Kostüm- und Rollenwechsel (Kostümbild: Myriam Casanova) für das Publikum nachverfolgen. Regie führt Olivier Keller, der in den letzten 15 Jahren erfolgreich zahlreiche Produktionen im In- und Ausland inszenierte. Seit 2024 verantwortet er nebst seinem aktuellen Engagement für das Landschaftstheater Ballenberg gemeinsam mit Patric Bachmann die Schauspielsparte beim Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS!). Seit Anfang März probt er mit dem über 30-köpfigen Ensemble ausserhalb und auf dem Gelände im Ballenberg.

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